
Alles ist still und andächtig ums Feuer versammelt… Da zieht weißer Nebel auf. Durch den Nebel sieht man dunkle, gehörnte Gestalten im Schein ihrer Fackeln. Noch stehen sie still… doch plötzlich durchbrechen sie mit Getrampel und lärmenden Glocken den dichten Nebel und stürmen in die Menge. Grausig sehen sie aus, mit ihren hölzernen, dämonisch wirkenden Masken und ihren zotteligen Fellanzügen. In den Klauen halten sie Fackeln, einen langen Stab und eine Rossschweifpeitsche.
So gruselig sie auch aussehen, so viel Glück bringen sie.
Der Legende nach, sind die Perchten Menschen, die in der Zeit der Raunächte, in die Rolle von Dämonen schlüpfen, um angeführt von Frau Perchta, die Kreaturen der Unterwelt zu verscheuchen. Mit ihrem grausigen Aussehen werden die Dämonen erschreckt und mit ihrem „Heidenlärm“, ausgelöst durch die großen und kleinen Glocken, die an ihren Fellanzügen befestigt sind, sollen diese vertrieben werden. Mit dem Stampfen auf den Boden soll dieser aus der Winterstarre erweckt werden, um fruchtbar das neue Jahr zu bestreiten. Mit ihren Feuern bringen sie Licht in die dunkelsten Tage des Jahres. Den jungen Frauen, die sie mit ihrem Rossschweif streifen, soll Fruchtbarkeit geschenkt werden.
Perchten sind Glücksboten.
In der vergangenen Zeit zogen sie von Hof zu Hof und brachten denen, die sie einließen, Glück, Licht und Schutz vor dem „Bösen“. Die Angst vor dem „Bösen“ ist seit jeher eine Urangst der Menschen.
Ein Percht zeichnet sich dadurch aus, dass er mehr als zwei Hörner auf der Maske trägt, ganz im Gegensatz zu den mit nur zwei Hörnern bestückten Krampusse. Dies stellt eine Anlehnung an den Leibhaftigen dar. Sie verkörpern den Strafenden und Maßregelnden Gegenspieler zum hl. Nikolauses.